SSV Kassau ist Meister der 2. Bundesliga Nord!

Der vergangene Sonntag dürfte Kassauer Vereinsgeschichte geschrieben haben. Mit sechs Siegen und einer Niederlage beendet die LG-Mannschaft die 2. Bundesliga Nord an der Spitze der Tabelle. Eine überwältigende Saison, hatte man vor dem ersten Wettkampf als Ziel eigentlich nur den Klassenerhalt geplant. Bereits Samstagvormittag nahm die Kassauer Truppe, bestehend aus Betreuer Paul Venohr, Ann-Kathrin Singpiel, Morten und Uwe Weede, Trainer Andreas Berthold und Patricia Weede, Fans und Schützen, die vierstündige Fahrt nach Braunschweig auf sich. Dort sollte nun der letzte Wettkampf der Ligasaison stattfinden, bei dem es noch einmal rund gehen sollte. In Braunschweig angekommen galt es den zur Verfügung gestellten Bus der Schöler GmbH unbeschadet in das doch eher sehr kleine Parkhaus zu manövrieren. Glücklicherweise hat Paul bereits Erfahrungen mit Fahrzeugen in der Größe eines Treckers und blieb auch stets gelassen, als die Alarmtöne sämtlicher Sensoren durchgängig piepten. Danach ging es zum Check-In in das Frühlingshotel. Die Paarungen standen schnell fest, sodass die Aufteilung auf die Zimmer reibungslos klappte. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es gleich weiter zum Schießstand des BSG Braunschweig. Hier nutzte man noch einmal die Chance des Trainings um sich mit dem Stand vertraut zu machen.

Hungrig von der kleinen Trainingseinheit ließ man den Abend gemütlich in einem bayrischen Wirtshaus ausklingen. Das tolle Frühstücksbuffet des Hotels wurde am nächsten Morgen genutzt um sich für den Tag zu stärken. Auf der Fahrt zum Schießstand stimmten sich die Schützen noch einmal mit ein wenig Musik auf den Wettkampf ein. Die Motivation sich den Meistertitel zu holen war hoch, doch war jedem ebenso bewusst, dass Ladekop ein starker Gegner sein kann. Patricia Weede und Andreas Berthold riefen noch einmal die Mannschaft zusammen, gaben letzte Tipps und die Setzliste bekannt. Und dann ging es auch schon an den Start. Lina Meier und Celina Dahm drückten hinter den Schützen fest die Daumen.

Tanja Zupke an Position eins startete mit zwei 99 Serien gleich richtig durch, doch ihre Gegnerin Stephanie Schwarz war eine harte Nuss und setzte ihr gleichermaßen nach. Tanja schoss noch eine 96 und 97 Serie und kam auf ein sagenhaftes Ergebnis von 391 Ringen. Doch Stephanie gab noch einmal alles und kam auf 395 Ringe. Hannah Ehlers machte an Position zwei die Aufregung zu schaffen. Sie startete mit einer 95 Serie und kämpfte sich noch an die 97 ran. Sie beendete den Wettkampf mit 384:389 für Lusie Meinking. Markus Dietmayr setzte an Position drei alle seine Erfahrung ein und holte mit 390:387 Ringe den ersten Punkt für Kassau. Auf Position vier wollte Florian Jeger, wie er selbst sagte, zu viel. Bereits in der Probe richtete er sich erneut ein und startete mit einer 94 Serie in den Wettkampf. Mit Patricias Tipps wurden es am Ende 383 Ringe, die Chantal Luisa Kück mit 386 Ringen schlug. Leonie Werner hatte an Position fünf ein gutes Gefühl, war mit Julian Stoll aber eine ganze Zeit lang gleich auf. Dann sackte Julian in der vierten Serie auf 94 Ringe ab und Leonie witterte ihre Chance zum Angriff. Doch die Aufregung war zu groß, aus der Chance über 390 Ringe zu schießen wurde nichts mehr. Mit einer 9 als letzten Schuss endete Leonie ringgleich mit Julian, die ein wenig fluchte, denn nun stand ihr ein Stechen bevor. Zwar konnte Kassau die Begegnung nicht mehr gewinnen, doch sollte Leonie im Stechen einen Punk holen, wäre der Meistertitel sicher. Von alle dem ahnte Leonie glücklicherweise nichts, da sie annahm, dass ein vollständiger Sieg über Ladekop für den Pokal nötig gewesen wäre. Die Vorbereitungszeit startete und Schützen, Trainer und Fans versammelten sich um die beiden Duellanten. Die Spannung war fast greifbar. Uwe Weede sendete alle Updates in die WhatsApp Vereinsgruppe, um alle Fans zuhause in Echtzeit über den Stand der Dinge zu informieren. Dann kam das Kommando „Start!". Julian schoss schnell. Eine 9. Doch Leonie ließ das kalt, sie nahm sich die Zeit für ihren Ablauf und zog sauber ab. Eine 10,4! Dann gab es kein Halten mehr. Die Kassauer Zuschauer jubelten laut und gratulierten Leonie, die erst jetzt erfuhr, dass der Titel sicher ist. Somit endete der Wettkampf 3:2 für den SV Ladekop. Doch schon kurz darauf, nachdem sich die Kassauer beim angrenzenden Chinesen gestärkt hatten, nahm die Mannschaft den Pokal bei der Siegerehrung in Empfang. Natürlich wurde Teammitglied Jack Rossiter ebenfalls über den Erfolg informiert, der die Daumen in Slowenien gedrückt hielt.

Zuhause angekommen, wurden die Reisenden mit einer kleinen Party überrascht. Zusammen bei ein paar Jägermeistern und Knabberkram und Gesprächen ließ man diesen hoch spannenden Tag gemütlich ausklingen.

Am 29. Januar macht sich die Mannschaft dann ein letztes Mal auf nach Niedersachsen, um in der Relegation für den Aufstieg in die 1. Bundeliga zu schießen.