SSV Kassau erreicht überraschend die Relegation zur ersten Bundesliga Nord

Bei Neuschnee und glatten Straßen startete die LG-Mannschaft des SSV Kassau am vergangenen Samstag nach Braunschweig, um dort im letzten Wettkampf der 2. Bundesliga Nord an den Start zu gehen. Da zu dieser Jahreszeit mit Schnee, Dauerregen oder Sturm zu rechnen ist, plante die 1. Vorsitzende Anka Venohr bereits im Herbst, dass sich alle Beteiligten schon am Samstag auf den Weg machen sollten. Somit entzerrte sich auch die Anreise, da die Ostholsteiner mit gut drei Stunden Fahrzeit die längste Fahrzeit aller Vereine der Liga haben. Um die Mittagszeit starteten die 13 Kassauer gemütlich ihren Trip in den Süden. Aileen Jedtberg stieß aufgrund ihrer günstigen Wohnlage in Hamburg, später dazu. Mit Spitzenleistungen in der Verbandsliga zeigte sie ihr Können, sowie bei ihrem ersten Einsatz in der Bundesliga. Sie sollte für Celina Sophie Dahm einspringen, die aktuell in den Prüfungsphasen ihrer Ausbildung steckt.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel, wurde die Möglichkeit genutzt auf dem Stand des BSG Braunschweig zu trainieren. Ann-Kathrin Singpiel, eigentlich Stammschützin in der Verbandsliga, stand der Mannschaft wieder unterstützend zur Seite. Sie konnte in der aktuellen Saison mit tollen Ergebnissen und persönlicher Bestleitung überzeugen und nutzte in Braunschweig die Chance ebenfalls den Stand mit ein paar Schuss kennen zu lernen.

Anschließend wurde der Tag nach einem leckeren Abendessen recht flott beendet, um am nächsten Tag fit und ausgeschlafen zu sein. Denn es hieß vorerst zittern. Punktetechnisch war ein Abstiegsplatz nicht weit weg. Zwar befand sich der SSV Kassau nach dem Heimwettkampf auf Tabellenplatz 5, doch die nächste Partie musste gegen den Tabellendritten SV Neuenfelde ausgetragen werden. Die Neuenfelder führten zwischenzeitlich die Tabelle an und jeder Punkt würde auf den letzten Metern zählen. Das war auch das Trainerduo Patricia Weede und Andreas Berthold bewusst, doch sie vermittelten der Mannschaft nicht zu verbissen zu kämpfen und den Spaß an der Sache nicht zu vergessen.

Somit ging es an den Start, Leonie Werner auf Position 1 vorweg. Mit 387 Ringen schoss sie kein schlechtes Ergebnis, ließ jedoch mit zwei 8 einige Ringe liegen und konnte sich nicht mehr gegen Laura-Marie Bartels durchsetzen. Dafür überzeugte Aileen Jedtberg wieder zuverlässig mit 390 Ringen und sicherte den ersten Punkt. Auch bei Lina Meier lief es top. Sie nahm mit fantastischen 392 Ringen den zweiten Punkt mit nach Hause. Trotz Probleme mit dem Anschlag kämpfte Hannah Ehlers beharrlich, am Ende wurden es 383 Ringe. Tanja Zupke machte es dann zum Schluss noch richtig spannend, mit 384 Ringen war sie nicht zufrieden, doch brachte sie Kassau den entscheidenden Punkt zum Sieg.

Damit stand es 2:3 für den SSV Kassau und der Klassenerhalt war gesichert. Schon in freudiger Aufbruchsstimmung überraschten Andreas und Patricia die Schützen noch einmal. Sollte der SV Ladekop seine Begegnung gegen die Braunschweiger verlieren, würden die Einzelpunkte der Kassauer ausreichen um in der Relegation für die 1. Bundesliga mitzukämpfen. Zwar liebäugelte man seit dem Meistertitel der vergangenen Saison mit einem Start in der 1. Bundesliga, doch das die Chance nach einer derart durchwachsenen Saison noch einmal zum Greifen nahe ist, damit hat Keiner gerechnet.

Und tatsächlich unterlagen die Ladekoper mit 3:2 den Braunschweigern. Ein wenig baff, feierte man aber die neue Chance auf dem Heimweg bei einem Zwischenstopp in einem American Diner mit Limo, Cola und jede Menge Burger.